Sitz der SoPaDe in Prag
Im Mai flüchteten führende Sozialdemokraten über Saarbrücken in die Tschechoslowakei und entgingen so der Verfolgung durch die Nationalsozialisten. In Prag gründeten sie die SPD-Exilorganisation SoPaDe.
Sitz der Sozialdemokratischen Flüchtlingshilfe
Die aus Deutschland in der Tschechoslowakei eintreffenden sozialdemokratischen Flüchtlinge benötigten gerade zu Beginn eine besondere Hilfe. Sie mussten versorgt und vor allem in der Stadt untergebracht werden. Später ging es auch darum, ihnen möglichst eine Arbeitsstelle zu vermitteln.
Flüchtlingsunterkunft Hotel Ritz
Das 1923-1924 gebaute Hotel diente später als Erholungsheim für tschechoslowakische Veteranen des Ersten Weltkriegs. Nach 1933 wurden hier Flüchtlinge aus dem nationalsozialistischen Deutschland untergebracht.
Erich Ollemhauer
Im Prager Exil im heutigen Stadtteil Dejvice lebte von 1933 bis 1938 das Mitglied des Exilparteivorstands der deutschen Sozialdemokraten Erich Ollenhauer.
Otto Wels
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland sahen sich tausende Menschen gezwungen ihr Heimatland zu verlassen. Unter ihnen waren vor allem auch hochranigige Politiker, wie der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Otto Wels.
Masarykovo nádraží
Mit dem Münchener Abkommen vom 30. September 1938 wurden die deutschsprachigen Gebiete der Tschechoslowakei an das nationalsozialistische Deutschland angeschlossen. Vielen Sozialdemokraten und Kommunisten, die sich gegen die Nationalsozialisten gestellt hatten, blieb nur die Flucht ins tschechische Inland. Sie flohen wie viele Juden und Tschechen zumeist nach Prag. Ihnen allen war bewusst, dass sie in Prag nicht lange in Sicherheit sein würden. Dass Hitler diesen tschechoslowakischen Reststaat über kurz oder lang ebenfalls in das deutsche Herrschaftsgebiet einverleiben würde, schien für alle zu einer lebensbedrohlichen Tatsache zu werden.
die Straße Slezská
Um die Erlangung von Visa für diese sudetendeutschen Flüchtlinge bemühte sich vor allem die Britin Doreen Warriner, die von ihrem Büro auf der Slezská-Straße versuchte, die Weiterreise zu organisieren. Wenige Tage nach dem Einmarsch deutscher Truppen am 15. März 1939 wurde das Büro Warriners, das von der DSAP eingerichtet worden war, von der Gestapo durchsucht und der Inhalt beschlagnahmt, wobei auch die Pässe der Flüchtlinge konfisziert wurden.
Hauptbahnhof
Infolge des Münchener Abkommens flohen viele sudetendeutsche Gegner des Nationalsozialismus, Sozialdemokraten wie Kommunisten, Tschechen und Juden aus den Grenzgebieten der Tschechoslowakei in das sichere Inland, hauptsächlich nach Prag. Den sudetendeutschen Sozialdemokraten war klar, dass die Nationalsozialisten über kurz oder lang auch nach Prag kommen würden. Aus diesem Grund wurde mit Hilfe britischer Helfer die Ausreise in sichere Zielländer organisiert. Es waren dies vor allem Schweden, Großbritannien (mit späterer Weiterreise nach Kanada), Norwegen und Belgien.