Josef „Pepi“ Bican
Josef Bican (1913-2001) wurde in eine tschechische Familie in Wien geboren. Bereits sein Vater war ein guter Fußballer gewesen, der sogar zum österreichischen Nationalspieler aufgestiegen war.
Josef spielte in seiner Jugend für das „Wunderteam“, die legendäre Nationalmannschaft Österreichs und erzielte in 19 Spielen 14 Tore. 1934 wurde er als Stürmer von Rapid Wien zum Torschützenkönig der österreichischen Liga. 1937 wechselte er dann zu Slavia Prag, dem Klub, dem er dann für immer treu bleiben sollte. Zwischen 1937 und 1955 erzielte Bican in 282 Ligaspielen für Slavia 446 Tore.
Seine Karriere in der Nationalmannschaft der Tschechoslowakei begann verheißungsvoll, wurde dann aber durch den Zweiten Weltkrieg gestört. Bican absolvierte auch drei Auswahlspiele für die Mannschaft des Protektorats Böhmen und Mähren. Im Länderspiel gegen das Deutsche Reich (Endstand 4:4) gelangen ihm 3 Tore, woraufhin man ihm anbot, für Deutschland zu spielen, was er aber trotz möglicher Repressalien ablehnte.
Nach 1948 wurde er von den Kommunisten als Klassenfeind betrachtet und musste als Hilfsarbeiter in einer Hütte in Kladno arbeiten.
Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn trainierte er noch verschiedene tschechische Klubs.
Bican, der große Stürmer mit Wiener Wurzeln, gilt nach Überzeugung Vieler als bester tschechischer Ligaspieler aller Zeiten.