Hermann Grab

An diesem Ort wuchs Hermann Grab, ein deutscher Schriftsteller mit jüdischen Wurzeln, auf. Er stammte aus einer Familie prominenter Industrieller, die für ihre Verdienste zum Ritter geschlagen wurden. Später zog er in eine Einzimmerwohnung am Heuwaagsplatz (Senovážné náměstí).

In der Anmerkung des Herausgebers der tschechischen Übersetzung des Buches Der Stadtpark und andere Erzählungen aus dem Jahr 2000 findet man eine Biografie von Hermann Grab, wie er sie 1947 schrieb:

Der Lebenslauf skandalös uninteressant. Geboren am 6. Mai 1903 in Prag, studierte Philosophie und Musik in Prag, Wien, Berlin und Heidelberg. Dr. phil. in Heidelberg. (Dass ich meinem Vater zuliebe und um freie Hand bei der Berufswahl zu haben, in Jura promovierte und eine halbe Stelle in einer bekannten Prager Anwaltskanzlei hatte, braucht nicht erwähnt zu werden.) Dann mehrere Jahre lang Journalist (Musikkritiker) und Musiklehrer in Prag. Der Roman Der Stadtpark geschrieben 1932, veröffentlicht 1935. Daneben viel unveröffentlichte Lyrik, ein Roman und Novellen (Dies sollte ohnehin nicht veröffentlicht werden, schon weil es größtenteils verschollen ist). Nur ein Band mit Kurzprosa, der bei meiner Flucht aus Paris verschwunden ist, 1940 Flucht nach Lissabon, Ende 1940 Emigration nach New York. In New York als Klavierlehrer an einem Konservatorium tätig. Im Exil veröffentlichte er nur ein paar kleine Musikstücke, schrieb mehrere Novellen und arbeitet an einem Roman.

Hermann Grab starb 1949 in New York.


Quelle des Bildes: Autor: Anonymní – http://www.e-jirgens.de/fotosgr.htm, Volné dílo, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47753066

Quelle des Textes: Hermann Grab. Městské sady a jiné povídky. Praha: Primus, 2000, s. 167.

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